Dies und Das-klein

Auf dieser Seite präsentiere ich nützliche Inhalte, inspirierende Geschichten und einiges mehr aus dem Bereich des Lachyoga und angrenzenden Themengebieten (ähnlich wie ein „Block“), die woanders nicht zugeordnet werden konnten.

 

Die gelachte Mitgefühls-Meditation

Vorab:
Es gibt „schwierige“ Menschen, die dich sehr fordern, die dir ermöglichen dich zu ärgern, dich aufzuregen, wütend zu sein, aber von denen du viel lernen kannst, z.B. dich abzugrenzen, gelassen zu sein, dich in Empathie und Kommunikation zu schulen und vieles mehr.
Dr. Eckart von Hirschhausen sagt: „Du darfst dich ärgern, bist dazu aber nicht verpflichtet!“

Wir (als „Normal-Neurotiker*innen“) haben die Wahl, uns dauerhaft über jemanden/etwas zu ärgern oder aber etwas dafür zu unternehmen, das zwischenmenschliche Verhältnis zu verbessern. Um deiner selbst willen solltest du von „altem Groll“ loslassen und alles Mögliche versuchen um zu vergeben und zu vergessen. Dies ist einer der 5 Punkte die Dr. Madan Kataria empfiehlt, wenn es darum geht, dass „innere Lachen“ zu stärken. Dabei könnten unterschiedlichste Techniken und Methoden helfen. Und mir ist klar, dass es einen sehr großen Unterschied macht, ob es sich bei der Person, der man vergeben möchte, um den „blöden Postboten“ oder um die jahrelange Traumatisierung durch eine Peinigerin geht. Bei letzterem ist ggf. eine professionelle Traumatherapie notwendig.Ärger-klein

Manchmal kann man direkt nach der Meditation eine Erleichterung feststellen, aber meistens braucht es diverse Durchgänge, bis sich ein nachhaltiger Effekt zeigt. Dann kann es sehr gut sein, dass du mehr und mehr von deinen „negativen Energien“ loslassen kannst und der Person anders begegnen wirst. Und wenn du dranbleibst, kann es sein, dass auch dieser Mensch anders auf dich zugeht, dich anders behandelt. Nicht weil du es wünscht oder gar erwartest, sondern weil du dich verändert hast. „Wie du in den Wald hinein rufst…“ 

Allein schon die Vorstellung eines Menschen, mit dem man im Clinch liegt, löst Stressreaktionen im Körper hervor. Fantasien, innere Bilder führen zu körperlichen Phänomenen. Dies führt dazu, dass man sich in der realen Situation entsprechend verhält. Wenn du nun die Vorstellung dieses Menschen mit positiven inneren Bildern verknüpfst, kann dies schon positive Auswirkungen auf die Beziehung haben. Wenn du dies jedoch auch noch mit Lachen (an-, nicht auslachen) und einem positiven Gefühlsausdruck kombinierst, wird auf biochemischer Ebene die Reaktion auf diesen „schwierigen“ Menschen verändert. Die Person wird mehr und mehr mit positiven Gefühlen assoziiert und du wirst zunehmend (aber du musst dranbleiben) anders mit der Person umgehen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch die Person anders mit dir umgehen wird. Und wenn nicht, erhöht es deine Gelassenheit, so oder so, mit der Situation umzugehen, was natürlich nicht bedeutet, dass du dir alles gefallen lassen musst. Du grenzt dich freundlich, aber bestimmt ab, und begegnest der Person dennoch wertschätzend und dankbar. Ich habe nicht gesagt, dass es einfach sein wird :-).

Die Praxis/die Anleitung:
Gehe in einen Raum, in dem du dich wohl fühlst, ungestört bist und dich traust laut zu lachen. Ggf. braucht es dafür etwas Vorbereitung (Telefon abstellen, Personen Bescheid sagen,…)
Sitze möglichst bequem und aufrecht auf einem Stuhl. Deine Füße sollten Kontakt zum Boden haben. Ggf. nutze ein Kissen oder eine Decke.

Schließe deine Augen… erlaube dir dich zu entspannen… atme langsam und ruhig ein und vor allem aus…
Nun stelle dir eine Person vor deinem inneren Auge vor, mit der/dem du ein Problem hast, über den/die du dich geärgert hast und auch noch Ärger oder andere „negative Energie“ vorhanden sind.
Die Person steht in deiner Vorstellung ca. 1,5-2 Meter vor dir… und ihr schaut euch neutral an. Nicht kalt, sondern neutral.
Und du kannst vielleicht erkennen, dass dieser Mensch, der dir gegenüber steht, auch nur ein Mensch ist,…
…der/die auch schon viel Leid erfahren hat, genauso wie du.
…der/die auch viele Stärken, aber auch ein paar Schwächen hat, genauso wie du.
…der/die auch schon Menschen, bedingt durch eigene Unsicherheit, Unwissenheit, Angst und/oder Unvermögen verletzt hat, genauso wie du.
…der/die eigentlich auch nur beachtet und gewertschätzt werden möchte, genauso wie du.
Atme…
Nun schau…das Gesicht verändert sich…der neutrale Gesichtsausdruck weicht einem ganz leichten, aber freundlichen Lächeln…in deiner Vorstellung, aber auch real lächelst du mit deinem Mund.
Das Lächeln geht in ein dezentes Lachen über…
(wenn du in der Rolle bist andere anzuleiten, lache auch dezent mit)
Es wirkt stärker und ihr lacht euch an…in deiner Vorstellung aber auch real 
(lache als Anleiter*in selbst mit – die Dauer dieses Abschnitts kann/sollte zwischen 1 Minute für Anfänger und bis zu 5 Minuten für Fortgeschrittene variieren).
Das Lachen klingt langsam aus und geht wieder in ein Lächeln über…und ihr seid froh euch so begegnet zu sein.
Ihr verabschiedet euch freundlich und jeder geht seines Weges.
Fühle dieser Begegnung noch einen Moment lang nach…Vielleicht bist du dankbar, diesem Menschen auch mal so begegnet zu sein…
Komme dann langsam wieder mit der Aufmerksamkeit hier zurück in diesen Raum…atme tiefer ein und aus…gähne vielleicht nochmal…fange an dich etwas zu bewegen…dich zu strecken und recken und öffne langsam wieder deine Augen.

Hinweise:
Stelle dir am Anfang nicht deinen „schlimmsten Feind“ (falls du so etwas haben solltest) vor, sondern beginne diese Praxis mit „leichteren Fällen“.
Wie schon oben erwähnt: Diese Meditation ist kein Ersatz für eine evtl. notwendige Therapie.
Die Länge hängt stark vom Einsatz ab und kann zwischen 5 bis 30 Minuten liegen.
Ggf. kann man sie noch mit anderen Elementen, wie z.B. einer Tiefenentspannung und oder anderen/zusätzlichen Inhalten kombinieren, wie z.B. einander in der Vorstellung wertschätzenden Worte austauschen.
Andere Möglichkeiten sich mit dem Thema „Vergebung“ zu beschäftigen, ist die „Tipping-Methode“ (meine Partnerin arbeitet mit der Methode, siehe www.alohavida.ch), „Ho’oponopono“, diverse religiöse Praktiken oder aber in tiefgreifenden Fällen eine entsprechend ausgerichtete Psychotherapie.

 

Die Oberärztin – oder: „Wie du in den Wald hinein rufst…“

In meinem ersten Beruf als Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege habe ich lange Jahre in einer Universitätsklinik gearbeitet. Nach ein paar ersten Berufsjahren engagierte und spezialisierte ich mich auf die Betreuung von Patienten, die eine Lebertransplantation (LTX) erhalten sollten. Diese sehr langen und aufwendigen Operationen mit entsprechender anästhesiologischer Betreuung führte ich häufig mit einer Oberärztin durch, welche am Anfang unserer Zusammenarbeit sehr „schwierig“ war. Ich empfand sie als wenig wertschätzend und sie konnte sich für nichts bedanken. Ich fühlte mich schlecht behandelt, machte ich doch einen wirklich guten Job und empfand sie zunehmend als „Zicke“. Ich behandelte sie distanziert, eher „Dienst nach Vorschrift“ und schenkte ihr auch kein dankbares, wertschätzendes Wort. Die Zusammenarbeit eskalierte immer mehr („Teufelskreislauf“), bis ich zu meinem Chef sagte, dass ich mit der Frau keine LTX mehr betreuenAnästhesie-OP-klein werde (dies war ein freiwilliger, zusätzlicher Dienst). Wenn ich im „Tagesgeschäft“ mit ihr 1-2 Stunden zu tun haben muss, halte ich das schon aus, aber nicht 10-15 Stunden während einer LTX. Ich nehme an, dass mein Chef mit ihr gesprochen hat, da auch andere Pflegepersonen mit ihr Probleme hatten. Auf jeden Fall war sie irgendwann etwas nett zu mir. Ein kleines lobendes Wort. Ein „Dankeschön“ hier und da. Eine wichtige Erkenntnis aus dieser Zeit ist: Ich war nicht sofort auch nett zu ihr! Sie musste erst 5-6 mal nett zu mir sein, bevor ich aus meinem „Schneckenhaus“ herausgekommen bin und auch etwas nett zu ihr war. Das ermöglichte ihr anscheinend noch etwas netter zu mir zu sein, und so weiter und so fort: „Engelskreislauf“. Nach einem halben Jahr war das zwischenmenschliche Verhältnis komplett ausgetauscht, nur durch gegenseitige Wertschätzung, Dankbarkeit, Freundlichkeit und einem Lächeln/Lachen. Danke Heidrun für diese Lehre in meinem Leben!

Damals war ich jung und in solchen Dingen unerfahren. Heute würde ich selber versuchen, das Verhältnis durch ein konsequentes wertschätzendes Verhalten zu verändern, was nicht bedeutet, sich nicht auch trotzdem deutlich abzugrenzen wenig nötig. Um die innere Haltung und damit mein Verhalten gegenüber dieser Person positiv zu verändern, habe ich schon oft die „Gelachte Arschengel-Meditation“ angewendet. Wie Dr. Madan Kataria immer sagt: „Verändere du dich und du veränderst die Welt“, oder wie man in Deutschland sagt: „Wie du in den Wald hinein rufst, so schallt es heraus.“ Das funktioniert nicht immer, nicht immer linear, sofort, aber es ist immer ein Versuch wert.

 

Besuch im „Laguna (Beach) Laughter Club“

Mitte März 2019 besuchte ich mit meiner Partnerin diesen legendären Lachclub. Es ist der wahrscheinlich einzige Lachclub außerhalb von Indien, der jeden Tag stattfindet. Und dies seit 2005, jeden Morgen, am nördlichen Ende der Laguna Beach, im gleichnamigen Ort, welcher sich südlich von Los Angeles (Kaliforniern/USA) befindet. Der Begründer Jeffrey Briar ist Lachyoga-Master-Trainer und leitet an vielen Tagen das Event selbst, manchmal jedoch auch seine 88-jährige Mutter Ruthe oder andere von ihm ausgebildete Lachyoga-Leiter*innen.

So den Tag zu beginnen, mit Lachen, Sonne, Meer (teilweise mit vorbei schwimmenden Walen und Delphinen), Palmen und so herzlichen Menschen war unvergesslich schön. Generell, so auch im „Laguna Laughter Club„, werden schnell Kontakte geknüpft, Tipps ausgetauscht und Einladungen verkündet. Weitere Hinweise zum Thema Lachclubs und wo man sie findet, stehen auf meiner Seite LACHCLUB.

Unvergesslich war auch, die Mutter von Jeffrey zu erleben, welche selbst mit 88 Jahren fast jeden Morgen mitlacht und manchmal auch noch etwas anleitet. Eine beeindruckende Persönlichkeit, vielleicht unter anderem deswegen, weil sie immer offen war und ist, auch für ungewöhnliche Methoden und Sichtweisen. Sie hat, als Pionierin mit Tanztherapie, Menschen geholfen, wieder in ihre Lebendigkeit zu kommen, und bestimmt war auch die Ehe mit einem sehr gütigen und „nicht der Norm entsprechenden“ Psychiater eine Quelle der Inspiration. Sie haben in der Familie schon mit „gewaltfreier Kommunikation“ gearbeitet, bevor es den Begriff gab. Ferner schreibt sie leidenschaftlich und hat ein bezauberndes Lächeln. Ich hoffe wir sehen sie wieder!

Ein paar Fotos von unserem Besuch befinden sich nun auf meiner Seite IMPRESSIONEN.

 

Die 5 Bereiche des Reichtums (nach Dr. Madan Kataria)

Der Begründer von Lachyoga weiß um die Kraft der Dankbarkeit und dass es zum einen das Lachen erleichtern kann, wenn man die Fülle des Lebens wahrnimmt, und zum anderen fördert das Lachen aber auch die Sicht auf das was gut ist, für da wir dankbar sein können. Auch wenn es natürlich noch mehr Bereiche geben kann, nennt er folgende 5:

  1. Gesundheit
  2. Materieller Reichtum
  3. Beziehungen
  4. Fähigkeiten und Wissen
  5. Freude/positive Erinnerungen

Mit diesem Arbeitsblatt – 5 Bereiche des Reichtums (PDF-Datei) kannst du dich mit diesen Bereichen beschäftigen und dir bewusst werden, wie reich beschenkt du doch bist.

 

Perfektionismus

Wenn ich in meinen Kursen die Teilnehmer*innen frage, was sie stresst oder welche eigene „negative“ Verhaltensweise sie von sich kennen, nennen sehr viele Menschen: Perfektionismus.
Woher kommt das? Warum ist das so? Was steckt dahinter? Eventuell das Bedürfnis „geliebt“ zu werden? Vor allem, wenn man diese „Liebe“ in seinen Leben (natürlich vor allem auch in der Kindheit) primär bekommen hat, wenn man perfekt war, eine Bestnote mit nach Hause gebracht hat oder sonstwie unantastbar super war?
Eine persönliche Geschichte dazu: In der Schule war ich nicht besonders gut, außer in Mathematik, Religion und später im Sport. Das führte zu entsprechendem Druck (Stress) und Ärger. Ich musste Nachhilfe bekommen und sollte gefälligst mehr lernen. Wenn ich ein „Gut“ geschafft hatte, hätte es ja auch ein „Sehr gut“ sein können. Nur mit Mühe schaffte ich das „Fach-Abi“. Als ich die Krankenpflegeausbildung begonnen hatte, nahm ich mir vor, es allen zu zeigen. „Neues Spiel, neues Glück!“ Mir hat die Ausbildung und die Inhalte Spaß gemacht und habe mich angestengt und nur noch Einzen bekommen. Schriftlich, Mündlich und Praktisch. In meinem mündlichen Examen habe ich die Lehrerin korrigieren müssen, die meinte, das ein bestimmter Erreger nicht zu den „nosokomialen Infektionen“ dazuzählt. Ich habe dann auf die Liste auf Seite xy im Buch xy verwiesen;-) Ich war ein wenig ein Klugscheißer (ich wusste es halt auch einfach besser;-) und habe wohl eins der besten Examen im Land absolviert. Aber ich hatte dafür auch sehr häufig psychosmatische Probleme (Magen/Darm, Rücken). Alles hat seinen Preis. Das setzte sich dann auch in meiner Tätigkeit und Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege weiter fort. Mein hoher Anspruch an meine Arbeitsleistung, war dann irgendwann sicher mit einer der entscheidenden Faktoren für mein „Burn-Out“, neben einer „Sinnkrise“ meiner Tätigkeit.
Heute kann ich viel besser mit meiner Unperfektheit leben. Klar, ich versuche weiterhin mein Bestes zu geben, aber wie sagt man so schön „Give your best and leave the rest!“


Lachyoga hat mir dabei sehr geholfen. Lachen befreit uns von Konditionen, Ängsten, Anspannungen und Stress. Sehr hilfreich ist es, auch immer wieder über sich selbst liebevoll zu lachen, gerade und auch dann, wenn man einen Fehler gemacht hat. Dr. Madan Kataria vermittelt dieses Thema auch in seinem Buch „The inner spirit of laughter“. Perfektionismus kann zu starkem Stress führen und uns vom Lachen abschneiden. Und andersherum, kann das Lachen uns davon ein Stück befreien und das wir entspanter mit unserer Unperfektheit umgehen. Viele Teilnehmer*innen berichten davon, wie ihnen Lachyoga bei diesem Thema geholfen hat und sie mehr Selbstvertrauen und Selbstliebe empfinden. Lachyoga zu betreiben, ist an sich, aktiv betriebene liebevolle Selbstfürsorge und Stressmanagment auf vielen Ebenen.
Und so stelle ich hier diesen Text einfach so auf meine Homepage, ganz unprofessionell, ohne das jemand ihn vorher Korrektur gelesen hat, obwohl mir schon seit der Grundschule das Makel eines Legastheniker anhaftet.
Es gibt die Regel, dass man mit 20 % „Energieaufwand“ 80 % des Ergebnisses erreichen kann. Für die restlichen 20 %, also um 10 % zu erreichen, müssen wir weitere 80 % investieren. Klar, manchmal möchte oder sollte man auch 100 % geben. Dies erwartet man von einem Chirurg, Pilot etc. bei der Arbeit. Aber immer wieder, im Beruf und vor allem im privaten Bereich, sind auch 80 % (mehr oder weniger) völlig ausreichend. Flexibilität ist gefragt und ein Abwägen, wo es sich wirklich lohnt bzw. wo es wirklich wichtig ist alles zu geben und wo sollte man auch mal „fünfe gerade sein lassen“.
In dem Sinne: lache über dich selbst; liebe dich selbst; just do it!